Das Bild zeigt mehrere Männer in Ghana, die vor einem Haus stehen, das vollständig mit Solarzellen bedeckt ist. Dabei trägt die gesamte Gruppe grüne T-Shirts und Mützen.

Solartechnik

Aufbau eines Kompetenznetzwerkes

Ziel ist die Bildung eines ‚Kompetenznetzwerkes Solartechnik und Berufsbildung‘ aus Berufsbildungszentren, Elektrofachbetrieben und Finanzdienstleistern. Zur Finanzierung konnten das Land Nordrhein-Westfalen, die Arthur-Waser-Stiftung (Schweiz) und der Steyler Mission (Sankt Augustin) gewonnen werden.  Der Gedanke des Kompetenznetzwerkes stammt von den ghanaischen Kooperationspartnern selbst. Die Berufsbildungszentren der Salesianer Don Boscos in Ashaiman (Greater Accra Region) und der Steyler Missionare in Kukurantumi (Eastern Region) kooperieren bereits im Bereich der Solartechnik miteinander und mit Unternehmen ihrer ehemaligen Auszubildenden aus dem Bereich der Elektrotechnik. Gemeinsam werden auch größere Solaranlagen installiert und die Auszubildenden machen dabei wichtige praktische Lernerfahrungen. 
  
Diese Kooperationen der Ausbildungszentren untereinander sowie mit lokalen Unternehmen haben sich bewährt und wurden auch von der Arthur-Waser-Stiftung (Schweiz) bereits gefördert, begleitet und ermutigt. Sie bilden den Kern des Kompetenznetzwerkes, und dieser Kern soll nun gestärkt und erweitert werden: In einem ersten Schritt sollen ein weiteres Don Bosco Ausbildungszentrum in Sunyani (Bono Region) mit einer bestehenden Elektroabteilung, weitere lokale Elektrofachbetriebe, ein Finanzdienstleister sowie Business Coaches in diesem Jahr hinzukommen. Langfristig soll sich das Kompetenznetzwerk über ganz Ghana erstrecken.
  
Die drei Berufsbildungszentren sollen in die Lage versetzt werden, nicht nur für die Auszubildenden ihrer Elektroabteilungen praxisorientierte Grund- und ‚Advanced‘-Kurse in der Solartechnik anzubieten, sondern auch entsprechende Fortbildungs-Kurse für Professionals von privatwirtschaftlichen Elektrofachbetrieben (Betriebsinhaber wie Mitarbeitende).
Diese Betriebe sollen bei der Weiterentwicklung und Erweiterung ihres Geschäftsmodels von der Elektrotechnik hin zur Solartechnik unterstützt und begleitet werden, auch und vor allem beim Zugang zu Finanzdienstleistungen. Wesentliche Akteure auf dem Markt für Solartechnik in Ghana – Endkunden von Solaranlagen, installierende und wartende Fachbetriebe sowie Finanzdienstleister – sollen dabei unterstützt werden, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. 

Gemeinsam wollen die Berufsbildungszentren, Unternehmen, Business Coaches und ein Finanzdienstleister ihre Erfahrungen und ihre Expertise bündeln, um zum einen die Beratung und Begleitung von Elektrofachbetrieben bei der Weiterentwicklung hin zum Geschäftsfeld Solartechnik zu verbessern, und zum anderen um die gewonnenen Erkenntnisse in die Entrepreneurship-Ausbildung der jugendlichen Auszubildenden in den Berufsbildungszentren einfließen zu lassen.
Die gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse wollen die Akteure des Kompetenznetzwerkes darüber hinaus in einen berufsbildungs- und energiepolitischen Dialog mit politischen Entscheidungsträgern einbringen. 

Das Projekt ist ein Beitrag von kirchlichen, zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren zur Reformpartnerschaft Deutschlands mit Ghana im Bereich der erneuerbaren Energien. 

Geplante Maßnahmen sind zum einen Investitionen in den Ausbau von Solaranlagen an den Berufsbildungszentren in Kukurantumi und Sunyani, die der praxisorientierten Aus- und Fortbildung sowie der Energieversorgung dienen. Zum anderen sollen solartechnische Fortbildungskurse für Professionals (Inhaber und Mitarbeitende) von Start-Ups und bereits bestehenden Elektrofachbetrieben durchgeführt werden. Neben der solartechnischen Fortbildung sollen für diese auch kaufmännische Fortbildungen und Business Coachings durchgeführt werden.
Für Mitarbeitende eines Finanzdienstleisters und für Business Coaches werden Fortbildungen zu Grundkenntnissen der Solartechnik durchgeführt, die diesen eine fachliche Beratungs- und Beurteilungskompetenz für die Erarbeitung von Businessplänen und die Bewertung von Kreditanträgen vermitteln. 
Auf Grundlage der Erfahrungen und Erkenntnisse der Zusammenarbeit von Fachbetrieben, Business Coaches und Finanzdienstleister soll dann ein auf den Solar- und Elektrotechnikbereich ausgerichtetes Entrepreneurship-Modul für die Auszubildenden aller drei Berufsbildungszentren entwickelt und erprobt werden. 
Die gewonnen Erkenntnisse werden des Weiteren in den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern eingebracht.

Alle Maßnahmen sollen dabei so ausgerichtet und ausgestaltet sein, dass sie in einer weiteren, längerfristigen Projektphase auf weitere Kooperationspartner aus allen Landesteilen Ghanas ausgeweitet und insgesamt skaliert werden können. Besonders im Norden Ghanas sind die Bedarfe und Potentiale für eine Energieversorgung aus erneuerbaren Quallen groß.


Zielgruppen sind

             • Ausbilder von Elektrotechnikabteilungen an Berufsbildungszentren,
             • Auszubildende der Elektrotechnik,
             • Professionals (Inhaber und Mitarbeitende) von Elektrofachbetrieben, 
               die in das Geschäftsfeld Solartechnik einsteigen wollen, 
             • Mitarbeitende von Finanzdienstleistern und Business Coaches sowie
             • Berufsbildungs- und energiepolitische Entscheidungsträger.


Lokale Kooperationspartner sind zum einen die beiden katholischen Ordensgemeinschaften der Salesianer Don Boscos (SDB) und der Steyler Missionare (SVD) und die von diesen gegründeten Berufsbildungszentren in Ashaiman (Greater Accra Region), Kukurantumi (Eastern Region) und Sunyani (Bono Region). Zum anderen gehören zu den Partnern die Mikrofinanzorganisation Sinapi Aba Savings and Loans Company ltd. sowie Elektrofachbetriebe, die von Kunden von Sinapi Aba bzw. von Alumni der kooperierenden Berufsbildungszentren gegründet worden sind.

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